Die zentrale Frage, die „Ewiges Sein“ beantwortet, ist:
Warum werden wir ewig sein?
Um diese Frage zu beantworten, ist es am wichtigsten, die Wörter „wir„, „ewig“ und „sein“ mit Hilfe dreier naturwissenschaftlicher Fachrichtungen näher zu beschreiben! Die eigentliche Frage beantwortet sich anschließend fast von alleine.
Die drei Fachrichtungen sind:
Wir: Selbstorganisation
Ewig: Kosmologie
Sein: Teilchenphysik
Wir: Wer sind wir? In den letzten Jahrzehnten sind extrem ausgereifte Systembeschreibungen hergeleitet worden, die beschreiben, wie es überhaupt möglich ist, dass (von sich heraus!) komplexe Strukturen aus weniger komplexen Strukturen entstehen können, dies schließt die Entstehung von Leben und die Entwicklung des Menschen mit ein. Nicht ohne Stolz möchte ich an dieser Stelle herausheben, dass es mir gelungen ist, die o.g. wortreichen Systembeschreibungen in eine sehr kurze und verständliche Formel zu packen. Die Formel lautet: Komplexität = Interaktion + Differenzierung. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt 36 Komplexitätsstufen. Die wesentliche Information für unsere Frage Warum werden wir ewig sein? lautet: Komplexes Leben, das sich seiner selbst gewahr wird, wird in lebensfreundlichen Universen (siehe nächster Abschnitt) immer und immer wieder neu entstehen. Die Entstehung von Komplexität ist offensichtlich ein für alle Ewigkeiten automatisierter Prozess.
Ewig: Wir werden innerhalb der nächsten Jahrzehnte sterben. Menschen, die uns persönlich gekannt haben, werden innerhalb der nächsten hundert Jahre sterben. Unsere Aufzeichnungen (Fotos, Bücher, etc.) werden innerhalb der nächsten Jahrhunderte bis Jahrtausende in Vergessenheit geraten. Die menschliche Zivilisation wird innerhalb der nächsten Jahrzehntausende durch die Auswirkungen der dann vorherrschenden Eiszeit dezimiert werden. Noch deutlicher ist die menschliche Zivilisation bedroht durch die Auswirkungen von Supervulkanausbrüchen innerhalb der nächsten Jahrzehntausende. Eine globale, große Eiszeit erwartet uns in ca. fünf Millionen Jahren. Das Ende allen komplexen Lebens auf der Erde erwartet uns in ca. 800 Millionen Jahren. Die Sonne erlischt in ca. fünf Milliarden Jahren. Auch die Existenz unseres Universums ist endlich. Dies alles ist jedoch kein Grund zur Frustration, denn nach dem Ende des Universums wird es neue Universen geben, und auch diese Universen werden komplexes Leben beherbergen. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt Lebensfreundliches Universum. Die wesentliche Information für unsere Frage Warum werden wir ewig sein? lautet: Komplexes Leben, das sich seiner selbst gewahr wird, wird auf ewig – immer und immer wieder – neu entstehen.
Sein: Zwar sind „wir“ hoch komplex, nichtsdestotrotz sind wir aus elementaren Energieeinheiten aufgebaut. Teilchenphysiker sehen es als am wahrscheinlichsten an, dass es sich bei diesen elementaren Energieeinheiten um Strings oder Raumatome handelt. Die elementaren Energieeinheiten überdauern jeden Wechsel von einem zum anderen Universum, sie sind unzerstörbar und sie sind die „Bausubstanz“ für jede komplexe Struktur, inklusive Lebewesen. Es mag auf den ersten Blick als weit hergeholt erscheinen, aber diese elementaren Energieeinheiten kann man tatsächlich mit der Seele gleichsetzen. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt Seele, Geist, Religion, Esoterik. Die wesentliche Information für unsere Frage Warum werden wir ewig sein? lautet: Unser tiefstes Inneres, unsere Seele, wird auf ewig Teil von neu entstehendem Leben sein und sich auf ewig seiner Selbst gewahr werden.
Warum werden wir ewig sein?
Weil unsere Seele, unsere elementaren Energieeinheiten, nicht nur in unserem Universum, sondern auch in allen Nachfolge-Universen auf ewig in der Lage sein wird, hochkomplexe Strukturen (von sich heraus) entstehen zu lassen – wir werden auf ewig fortbestehen und uns unserer Selbst gewahr sein.
Sehr interessanter Text.
Mein Ansatz, weshalb wir evig sein werden ist wie folgt. Er geht sogar ohne „direkte“ Wissenschaft.
Hier die „logische“ Kette:
a) Es gibt jetzt ein Universum und einen Planeten auf dem Leben, resp. wir (alle Lebewesen, EGOs) existieren.
b) Dieses Universum entstand aus dem „Nichts“ (Urknall). Was immer das „Nichts“ auch sein mag.
c) Dieses „Nichts“ hat keinen Anfang und kein Ende. Das „Nichts“ gab und wird es evig geben. PS: Universen (Sein-Phasen) haben jedoch schon ein Anfang und eine Ende.
d) Wenn also aus dem „Nichts“ so etwas (Universum) entstanden ist, wird es auch in Zukunft wieder entstehen. Sagen wir mal so ca. alle 1^evig Jahren.
e) Somit wird es in der Evigkeit 1^evig Universen geben. Auch mehrere gleichzeitig.
f) Es wird 1^evig unbewohnbare Universen geben aber auch 1^evig bewohnbare, wobei 1^evig > 1^evig gilt.
f) In der Evigkeit wird es uns (Leben = Komplexität) 1^evig mal wieder geben. Das individuelle EGO wird es aber nicht in allen 1^evig bewohnbaren Universen geben. Trotzdem wird es 1^evig bewohnbare Universen geben, in welcher unser individuelles EGO vorkommen wird. Auch hier gilt 1^evig Irgendwie verrückt. In der Evigkeit ist „alles“ möglich, resp. wahrscheinlich.
Vielen Dank und beste Grüsse
Reidar Lee
Wirklich sehr schlüssig hergeleitet Herr Rübenhagen 🙂
Die Logik lässt sich nicht bestreiten und ich bin ein großer Fan von Logik.
Allerdings verbinden die meisten Menschen mit unserem tiefsten Inneren, unserer Seele,auch ein Bewusstsein, denke ich. Ich stelle mir die Seele zum Beispiel immer in Verbindung mit meinem Bewusstsein vor und das Bewusstsein, der Ich-Bezug, sind ja gerade die Dinge, die der Mensch durch seinen Tod fürchtet zu verlieren.
Die Vorstellung auf Ewig Teil dieses und folgender Universen zu sein, teile ich auch. Das sagt uns ja auch der 1. (Energieerhaltungs)satz der Thermodynamik.
Ich finde diese Zusammenhänge auch sehr spannend, schon seit der frühen Jugend, aber eine Beruhigung finde ich in dieser Vorstellung, in Bezug auf den Verlust meines Bewusstseins und meines Ichs durch den Tod leider nicht so einfach.
Das soll jetzt keine Kritik sein, die Herleitung ist brilliant.